Alphabetisches Glossar
Ackerbegleitflora |
In einer Kultur meist spontan aufkommende Pflanzen, die oft unerwünscht sind und auch als «Unkräuter» bezeichnet werden. (Es kann sich dabei um einheimische Pflanzen handeln, um Archäophyten, die vor dem Jahr 1500 oder um Neophyten, die nach dem Jahr 1500 eingeführt wurden.) |
Art |
Basiseinheit der Klassifikation der Lebensformen; ermöglicht die Unterscheidung der verschiedenen Typen von lebenden Organismen. |
Biodiversität |
Die biologische Vielfalt umfasst die Artenvielfalt, die genetische Vielfalt sowie die Ökosystemvielfalt. |
Biogeografische Region |
Klimatisch und ökologisch relativ homogene Region, vor allem im Hinblick auf die Pflanzengesellschaften. Die Schweiz wird in sechs biogeografische Regionen unterteilt: Jura, Mittelland, Alpennordseite, westliche Zentralalpen, östliche Zentralalpen, Alpensüdseite. Hinzu kommen 11 Unterregionen. Verweis der BAFU-Bericht (2001) „Die biogeographischen Regionen der Schweiz“. |
Boden- und Klimabedingungen |
Die Gesamtheit der Boden- und Klimaeigenschaften eines Standorts. |
Dauerwiesen |
Mit Gräsern und Kräutern bewachsene Wiesen ausserhalb der Sömmerungsflächen, die mehr als sechs Jahre als Dauerwiesen bestehen bleiben. Sie werden mindestens einmal pro Jahr zur Futtergewinnung gemäht (gemäss Art. 19 der LBV). |
Direktbegrünung |
Verfahren zur Begrünung einer Fläche, bei welchem Samen einer Spenderfläche geerntet und anschliessend direkt auf einer Empfängerfläche ausgebracht werden. Es gibt keinen Zwischenschritt zur Vermehrung der Samen. Je nach Methode wird samenhaltiges Schnittgut oder nur die Samen selbst übertragen. |
Echte Gräser oder Süssgräser |
Familie von krautigen Pflanzen mit zylindrischem, hohlem Stängel, der in Knoten und Internodien gegliedert ist. Die Blätter sind zweizeilig angeordnet (2 Blätter auf 360°). Zu dieser Familie gehören die «Gräser» und Getreide. |
Einheimische Art |
Aus einer Region stammende Art, die sich im Verlauf der Evolution an ihren natürlichen Lebensraum angepasst hat. |
Eutroph |
nährstoffreich |
Extensiv und wenig intensiv genutzte Wiesen |
Mindestens einmal pro Jahr geschnittene Wiesen. Der erste Schnitt erfolgt spät, je nach Höhenlage ab dem 15. Juni, 1. Juli oder 15. Juli. Mulchen ist nicht erlaubt. Die Wiesen dürfen nicht mit Pflanzenschutzmitteln behandelt werden. Ausnahmen bilden Einzelstockbehandlungen von Problempflanzen mit dafür bewilligten Mitteln, falls die Problempflanzen nicht mit angemessenem Aufwand mechanisch zu bekämpfen sind. Extensive Wiesen werden nicht gedüngt, während wenig intensive Wiesen mit Mist oder Kompost leicht gedüngt werden dürfen. Quelle: Agroscope, Ökologischer Ausgleich (letzer Zugriff: 12.03.2018). |
Fettwiesen |
Wiesen, die auf nährstoffreichen Böden gedeihen und mehr oder weniger regelmässig mit Handels- oder Hofdünger gedüngt werden. Zu dieser Kategorie gehören: |
Genetische Vielfalt |
Die Vielfalt innerhalb der Arten. Diese Form der Biodiversität ist für die Funktionalität und die Produktivität der Ökosysteme entscheidend. |
Handelsmischung |
Vom Handel verkaufte Saatgutmischung |
Indikatorart |
Zeigerart: Art, die bestimmte Eigenschaften eines Lebensraums anzeigt. Zum Beispiel ist die Saat-Esparsette (Onobrychis vicifolia) eine Indikatorart der Trockenrasen. |
Indirekte Begrünung |
Verfahren zur Begrünung einer Fläche, bei welchem die Samen auf einer Wiese geerntet und anschliessend vermehrt werden. Das so erhaltene Saatgut wird zur Ansaat auf einer anderen Fläche verwendet. |
Intensiv genutzte Wiesen |
Intensiv genutzte Wiesen sind heute die häufigsten Wiesentypen der Schweiz. Typische Beispiele sind Raygras- und Knaulgraswiesen. Sie werden regelmässig mit Gülle und/oder Kunstdünger gedüngt und wachsen auf sehr nährstoffreichen Böden. Intensiv genutzte Wiesen werden vier bis sechs Mal im Jahr gemäht und das Gras meistens als Silage genutzt. Auf diesen artenarmen Flächen gedeihen weniger als 20 Pflanzenarten pro Are. Quelle: Pro Natura, Wiese oder Weide (letzer Zugriff: 18.02.2015). |
Invasive Neophyten |
Neophyten, die sich an den neuen Standorten rasch vermehren und ausbreiten und dabei bestehende Lebensräume verändern und einheimische Arten verdrängen können. Invasive Neophyten verursachen entweder ökologische und / oder wirtschaftliche und / oder gesundheitliche Schäden. |
Kunstwiesen |
Auf Ackerflächen angesäte Wiesen, welche als Teil der Fruchtfolge intensiv bis mittelintensiv bewirtschaftet werden. |
Magerwiesen |
Wiesen, die auf wenig fruchtbaren Böden gedeihen und in der Regel extensiv bewirtschaftet werden. |
Mesotroph |
Mittleres Nährstoffangebot (zwischen oligotroph und eutroph). |
Neophyten |
Als Neophyten bezeichnet man Pflanzen, die seit der Entdeckung Amerikas 1492 gezielt oder zufällig in Gebiete eingeführt wurden, in denen sie natürlicherweise nicht vorkamen. Dabei wurden die Arten über Meere oder Bergzüge transportiert, die sie ohne menschliches Zutun nie hätten überwinden können. Viele dieser Arten fügen sich ohne Probleme in die bestehenden Lebensgemeinschaften ein. Einige wenige dieser Arten werden jedoch invasiv. Sie vermehren sich rasch und breiten sich aus. |
Ökosystem- |
Leistungen, die von Ökosystemen erbracht werden, wie die natürliche Wasserreinigung, die Sauerstoffproduktion, der Erosionsschutz, die Kohlendioxydbindung usw. Diese Leistungen sind das Ergebnis gut funktionierender Ökosysteme und sind lebensnotwendige Gemeingüter. |
Ökotypen |
Verschiedene genetische Varianten innerhalb derselben Art, die an die lokalen Bedingungen ihrer Standorte angepasst sind. Standortbestimmend sind das regionale Klima, die Bodeneigenschaften und die Art der landwirtschaftlichen Bewirtschaftung. Die Ökotypen weisen nicht nur genetische Unterschiede auf, sondern auch physiologische und ökologische. Diese Eigenschaften sind erblich. Sie werden mitübertragen, wenn Individuen oder Populationen in einen anderen Lebensraum versetzt werden. |
Oligotroph |
Nährstoffarm. |
Regionale Mischung |
Saatgutmischung aus dem Handel, welche die Kriterien der Regionalität erfüllt, indem die Samen aus derselben Region stammen, in der sie angesät werden. |
Regionales Saatgut |
Saatgut, das innerhalb derselben biogeografischen Region verwendet wird. Es gibt zwei Varianten: |
Renaturierung |
Wiederherstellung beeinträchtigter Lebensräume . |
Seggen |
Gruppe von krautigen Pflanzen mit dreikantigen Stängeln. Die Blätter sind häufig schneidend und dreizeilig angeordnet (3 Blätter auf 360°). Seggen sind typisch für feuchte Lebensräume. |
Standard- |
Aus Basisarten bestehende Saatgutmischung aus dem Handel. Die Zusammensetzung ist je nach Mischung unterschiedlich. Es gibt in der Schweiz verschiedene Mischungen für die unterschiedlichen Wiesentypen (siehe Agroscope-Bericht «Standardmischungen für den Futterbau», Revision 2009-2012). |
Unterart |
Ökologisch, geografisch oder morphologisch isolierte Gruppen einer Art können unterschiedliche genetische Eigenschaften entwickeln. Pflanzen verschiedener Unterarten können sich untereinander fortpflanzen, da sie genetisch genügend Gemeinsamkeiten aufweisen. |
Wiederbewaldung |
Ablaufender Entwicklungsprozess bei Aufgabe der Bewirtschaftung einer Grünfläche. |